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EUDR
Die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) ist ein zentrales Instrument der Europäischen Union zur Bekämpfung der globalen Entwaldung und zum Schutz der Biodiversität. Sie verpflichtet Unternehmen, sicherzustellen, dass bestimmte Rohstoffe und Produkte, die sie in der EU vermarkten, nicht zur Entwaldung oder Waldschädigung beitragen. Doch kurz vor dem geplanten Inkrafttreten Ende 2025 steht die Verordnung erneut im Zentrum politischer und wirtschaftlicher Diskussionen.
Was regelt die EUDR?
Die EUDR betrifft Produkte, die ganz oder teilweise aus folgenden Rohstoffen bestehen: Rinder, Kakao, Kaffee, Soja, Palmöl, Holz und Kautschuk. Unternehmen müssen nachweisen, dass diese Produkte:
- Entwaldungsfrei sind (keine Herkunft aus Flächen, die nach dem 31.12.2020 entwaldet wurden),
- Rechtskonform im Herkunftsland produziert wurden,
- und eine gültige Sorgfaltserklärung (Due Diligence Statement, DDS) vorliegt.
Zeitplan und Geltungsbereich
- Inkrafttreten für große Unternehmen: 30. Dezember 2025
- Für Kleinst- und Kleinunternehmen: 30. Juni 2026
Vereinfachungen und Leitlinien
Im April 2025 veröffentlichte die EU-Kommission neue Leitfäden und FAQs, um die Umsetzung zu erleichtern. Ziel ist eine 30%ige Reduktion des Verwaltungsaufwands für Unternehmen. Zu den Vereinfachungen zählen:
- Wiederverwendung von DDS bei Reimporten
- Möglichkeit zur jährlichen statt chargenbezogenen DDS-Einreichung
- Klarstellung der „Feststellungspflicht“ für nachgelagerte Marktteilnehmer
- Einführung eines Länder-Benchmarking-Systems zur Risikoeinstufung
Diese Maßnahmen sollen die Umsetzung für Unternehmen praktikabler machen, ohne die Umweltziele zu gefährden.
Mögliche Verschiebung
Trotz der Fortschritte steht die EUDR erneut vor einer möglichen Verschiebung um ein weiteres Jahr. Die EU-Kommission nennt technische Probleme beim IT-System als Grund. Es gibt aber auch verschiedene Interessensgruppen, die unterschiedlicher Meinung zu dieser Verordnung sind.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein: Wird die EUDR wie geplant Ende 2025 in Kraft treten oder verschoben?
In jedem Fall sollten Unternehmen sich entsprechend vorbereiten. Wir helfen Ihnen gern dabei.
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