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PFAS
Kalifornien steht kurz davor, ein wegweisendes Gesetz zu verabschieden, das den Einsatz von sogenannten „Ewigkeitschemikalien“ – auch bekannt als PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) – in Konsumgütern drastisch einschränkt. Der Gesetzesentwurf SB 682, initiiert von Senator Ben Allen, wurde am 13. September 2025 vom Parlament verabschiedet und liegt nun zur Unterzeichnung bei Gouverneur Gavin Newsom.
Was sind PFAS – und warum sind sie problematisch?
PFAS sind synthetische Chemikalien, die seit den 1940er-Jahren in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt werden – darunter:
- Kochgeschirr (z. B. Teflonpfannen)
- Lebensmittelverpackungen
- Reinigungsmittel
- Skiwachs
- Zahnseide
- Kinderartikel
Sie sind extrem langlebig, wasser- und fettabweisend – und genau das macht sie gefährlich. PFAS reichern sich in der Umwelt und im menschlichen Körper an und stehen im Verdacht, Krebs, Leberschäden, hormonelle Störungen und Immunsystembeeinträchtigungen zu verursachen.
Was sieht das Gesetz SB 682 konkret vor?
Stufenweises Verbot von PFAS in Konsumgütern
- Ab 2028: Verbot für Produkte mit absichtlich zugesetzten PFAS, darunter Reinigungsmittel, Zahnseide, Kinderprodukte und Verpackungen.
- Ab 2030: Verbot für Kochgeschirr mit PFAS – mit Ausnahmen für gebrauchte Produkte und solche mit nicht zugänglichen elektronischen Komponenten.
- Ab 2040: Verbot für weitere Produktgruppen wie Kältemittel, Lösungsmittel und Feuerlöschmittel – sofern keine „unvermeidbare Verwendung“ vorliegt.
Regulierung und Kontrolle
- Hersteller müssen sich bis Juli 2029 registrieren und eine Konformitätserklärung abgeben.
- Das kalifornische Umweltministerium (DTSC) erhält umfassende Befugnisse zur Durchsetzung.
- Ein PFAS Oversight Fund wird eingerichtet, um die Umsetzung zu finanzieren.
Unterstützung und Kritik
Umweltorganisationen befürworten das Gesetz
Organisationen wie die Environmental Working Group (EWG) und das NRDC loben SB 682 als wichtigen Schritt zum Schutz von Gesundheit und Umwelt. Sie verweisen auf verfügbare Alternativen – etwa Edelstahl- oder Gusseisenpfannen statt Teflon.
Industrie und prominente Köche üben Kritik
Vertreter der Industrie warnen vor hohen Kosten und fehlenden Alternativen. Auch prominente Köche wie Rachael Ray und Thomas Keller verteidigen Teflon-Produkte und verweisen auf deren Sicherheit bei sachgemäßer Nutzung. Die FDA stuft PTFE (eine PFAS-Verbindung) als unbedenklich ein – Umweltgruppen widersprechen und warnen vor Risiken bei Überhitzung oder Beschädigung.
Was bedeutet das für Verbraucher und Hersteller?
Sollte Gouverneur Newsom das Gesetz bis zum 12. Oktober 2025 unterzeichnen, wird Kalifornien erneut eine Vorreiterrolle im Umweltschutz einnehmen. Hersteller werden ihre Produktlinien anpassen müssen – was sich auch auf den nationalen Markt auswirken dürfte.
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