PFAS sollen in der EU verboten werden

REACH

PFAS oder auch „ewige Chemikalien“ – darunter werden ca. 10.000 per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen zusammengefasst. Diese finden sich in zahlreichen Produkten des täglichen Gebrauchs, beispielsweise Outdoor-Kleidung, Pfannen, Autositze, Papierbeschichtungen, Kosmetik-Produkte sowie Mittel zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen. Das Problem: Sie bauen sich in der Umwelt nur extrem langsam ab, gelangen in den menschlichen Körper und können hier Schäden verursachen, etwa Leberschäden, Nierenkrebs und erhöhtes Cholesterin. Bisher sind EU-weit nur das Herstellen und Inverkehrbringen einzelner Substanzen wie PFOA (Perfluoroctansäure, C8) und ab dem 25. Februar 2023 zudem perfluorierte Carbonsäuren mit neun bis vierzehn Kohlenstoffatomen (PFNA, PFDA, PFUnDA, PFDoDA, PFTrDA, PFTeDA) beschränkt.

Am 13. Januar 2023 haben Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Norwegen und Schweden einen Vorschlag bei der ECHA eingereicht, diese PFAS in der EU komplett zu verbieten. Ihr Ziel: Sie wollen PFAS-Emissionen in die Umwelt verringern und Produkte und Verfahren für die Menschen sicherer machen. Nun müssen zunächst die wissenschaftlichen Ausschüsse der ECHA für Risikobeurteilung (RAC) und für sozioökonomische Analyse (SEAC) prüfen, ob der Vorschlag den REACH-Vorgaben entspricht. Im Anschluss beginnt die wissenschaftliche Bewertung und am 22. März könnte die sechsmonatige Konsultationsphase starten. Mögliche Beschränkungen könnte es ab 2025 geben. Allerdings wird es wohl Übergangsfristen zwischen 18 Monaten und 12 Jahren geben.

Während viele Wissenschaftler und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) den Schritt begrüßen, gibt es Experten, die vor „Panikmache“ warnen und die Industrie plädiert für eine getrennte Betrachtung der Substanzen und ihrer Einsatzgebiete, statt sie pauschal zu verbieten. Denn nicht für alle sei die toxikologische Wirkung nachgewiesen und es gebe oft auch noch keine Alternativen bzw. man müsse den möglichen Schaden dem Nutzen der Substanzen gegenüberstellen.

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Quellen:
PFAS: „Ewige Chemikalien“ sollen in EU beschränkt werden – [GEO]

Verbot „ewiger Chemikalien“: Diese Produkte sind betroffen – Berliner Morgenpost

EU beschränkt Verwendung weiterer PFAS | Umweltbundesamt

All news – ECHA (europa.eu)

Ewige Chemikalie PFAS: EU-Behörde prüft Verbot | BR24

„Ewigkeitschemikalien“ PFAS sollen in der EU verboten werden | MDR.DE

PFAS-Chemikalien sollen in EU beschränkt werden – Spektrum der Wissenschaft

Welche PFAS wurden bislang verboten? | Frage | BMUV