Weitere Substanzen sollen unter TSCA fallen

TSCA

Ende Juli wurden von der US-Regierung weitere Maßnahmen ergriffen, um gefährliche chemische Substanzen zu regulieren.

So sollen die folgenden fünf Stoffe einer priorisierten Risikobewertung durch die US-Umweltschutzbehörde EPA unterzogen werden:

  • Vinylchlorid (CASRN 75-01-4),
  • Acetaldehyd (CASRN 75-07-0),
  • Acrylnitril (CASRN 107-13-1),
  • Benzolamin (CASRN 62-53-3), und
  • 4,4′-Methylenbis(2-chloranilin) (MBOCA) (CASRN 101-14-4)

Hintergrund ist, dass diese fünf Substanzen in Verdacht stehen, Krebs zu erregen. Sie werden zur Herstellung von Kunststoffen verwendet. Alle fünf Chemikalien wurden aus dem TSCA-Arbeitsplan 2014 ausgewählt. Dabei handelt es sich um eine Liste von Chemikalien, die von der EPA aufgrund ihrer Gefährlichkeit und ihres Expositionspotenzials für eine weitere Bewertung ausgewählt wurden.

Die Priorisierung ist der erste Schritt im Rahmen der EPA-Befugnis zur Regulierung bestehender Chemikalien. Sollte diese Einschätzung bestätigt werden, muss die Behörde innerhalb von 3 bis 3,5 Jahren die Risikobewertung abschließen und Maßnahmen ergreifen, um das Risiko zu minimieren. Die EPA nimmt 90 Tage lang öffentliche Stellungnahmen zu den vorgeschlagenen Benennungen entgegen.

Zudem wurde im Rahmen des Toxic Substances Control Act (TSCA) ein Regelungsvorschlag für das Lösungsmittel 1-Brompropan (1-BP) veröffentlicht. Diese chemische Substanz kann Haut-, Lungen- und Darmkrebs sowie Schäden an Leber, Nieren und Nervensystem auslösen und fortpflanzungsschädlich wirken. Sollte die Regelung verabschiedet werden, wäre die Substanz in Produkten für Verbraucher – mit einer Ausnahme (Verwendung in Isolierungen) – verboten. Für industrielle und gewerbliche Verwendungen müssten Unternehmen weitreichende Schutznahmen einführen und teilweise ebenfalls Verbote einhalten.

1-BP ist ein Lösungsmittel, das in Fleckenreinigern, Fleckenentfernern, Sprühklebstoffen und in der chemischen Reinigung weit verbreitet ist, aber auch in der Isolierung von Bau- und Konstruktionsmaterialien sowie bei der Herstellung anderer Chemikalien verwendet wird.

Die Öffentlichkeit hat nun 45 Tage Zeit, den Regelungsvorschlag zu kommentieren. Insbesondere Unternehmen werden dazu aufgefordert. Zudem gibt es am 28. August ein Webinar für alle Interessierten.

Hier geht’s zu den Veröffentlichungen:

Biden-Harris Administration Takes Latest Action Under Toxic Substances Control Act to Protect Public from Exposure to Harmful Chemicals | US EPA

Biden-Harris Administration Proposes Ban on Numerous Consumer and Workplace Uses of Cancer-causing 1-Bromopropane to Protect Public Health | US EPA