Erste OEM fordern Infos zu PFAS in Zulieferer-Produkten

REACH

Das Thema PFAS rückt näher – nun fragen erste OEM ihre Zulieferer bereits nach deren Vorkommen in ihren Produkten. Der Grund sind verschiedene Gesetzgebungen, die in Arbeit sind und auf die sich fertigende Unternehmen vorbereiten sollten. Dazu zählen:

  • der Vorschlag für PFAS-Beschränkungen im Rahmen von EU REACH 1907/2006,
  • die Regulierung von PFAS durch die EPA (US-Umweltschutzbehörde),
  • die Einschränkung von PFAS durch die Umweltministerien der US-Bundesstaaten mit verschärften Meldepflichten (Maine, Minnesota, Kalifornien, NY und andere),
  • die Stockholmer Konvention (POP-Verordnung).

In der EU läuft noch bis Mitte September ein öffentliches Konsultationsverfahren, in dem Informationen über die Verwendung von PFAS gesammelt werden. In Kraft treten könnte eine Verordnung zur Regulierung Mitte bis Ende 2025.

In den USA läuft bis zum 30. Mai eine öffentliche Kommentierungsphase zu einem Verordnungs-Vorschlag zur Regulierung von sechs PFAS. Bis Ende 2023 soll die Verordnung verabschiedet werden.

Kurz zum Hintergrund:

PFAS oder auch „ewige Chemikalien“ – darunter werden ca. 10.000 per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen zusammengefasst. Diese finden sich in zahlreichen Produkten des täglichen Gebrauchs, beispielsweise Outdoor-Kleidung, Pfannen, Autositze, Papierbeschichtungen, Kosmetik-Produkte sowie Mittel zur Oberflächenbehandlung von Metallen und Kunststoffen. Das Problem: Sie bauen sich in der Umwelt nur extrem langsam ab, gelangen in den menschlichen Körper und können hier Schäden verursachen, etwa Leberschäden, Nierenkrebs und erhöhtes Cholesterin. Bisher sind EU-weit nur das Herstellen und Inverkehrbringen einzelner Substanzen wie PFOA (Perfluoroctansäure, C8) und seit dem 25. Februar 2023 zudem perfluorierte Carbonsäuren mit neun bis vierzehn Kohlenstoffatomen (PFNA, PFDA, PFUnDA, PFDoDA, PFTrDA, PFTeDA) beschränkt.

Am 13. Januar 2023 haben Dänemark, Deutschland, die Niederlande, Norwegen und Schweden einen Vorschlag bei der ECHA eingereicht, diese PFAS in der EU komplett zu verbieten. Ihr Ziel: Sie wollen PFAS-Emissionen in die Umwelt verringern und Produkte und Verfahren für die Menschen sicherer machen.

Mehr Informationen zur geplanten EU-Verordnung und zum weiteren Vorgehen finden Sie hier.

Weitere hilfreiche Links:

BMUV: Welche PFAS wurden bislang verboten?

BAUA: Die POP-Verordnung

EPA: Proposed PFAS National Primary Drinking Water Regulation

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